An diesem Samstagabend zog eine besonders imposante Shelfcloud von den Niederlanden kommend über meinen Beobachtungspunkt bei Wersen hinweg. Die Shelfcloud war Teil einer markanten Gewitterlinie, die sich in der Längstausdehnung fast über 3/4 von Deutschland erstreckt hatte. Die Böenfront erregte auch vielerorts in der Bevölkerung Aufmerksamkeit, ist eine Shelfcloud in so einer deutlichen Ausprägung doch nicht gerade oft zu sehen.

Ich selbst hatte den Aufzug von einem meiner Beobachtungspunkte bei Wersen aus verfolgt. Leider erfolgte der Durchzug der Shelflcoud recht zeitnah mit dem Sonnenuntergang, so dass es schon dämmerig wurde und meine damalige Kameraausrüstung mit den Lichtverhältnissen ein paar Probleme hatte.

Die folgenden zwei Bilder zeigen die Ausdehung der Squalline (Gewitterlinie) an Hand des Blitzradars "BLIDS" von Siemens. Sie reichte von der Nordsee runter bis nach Baden-Württemberg. Das linke Bild zeigt die Situation zu 20:30 Uhr, das rechte Bild zu 22:45 Uhr. Mein Standort bei Wersen ist durch den Pfeil markiert.

Da die Shelflcoud aus westlicher Richtung aufzog, hatte sie die Sonne im Rücken, was für ein paar besondere optische Effekte sorgte. So traten die typischen lamellenartigen Strukturen besonders gut hervor:

Wie mit einem scharfen Rasiermesser abgetrennt zog die Shelfcloud dann im weiteren Verlauf über meinen Beobachtungspunkt hinweg - Szenen, die an dem Aufzug der Raumschiffe aus dem Film "Independence Day" erinnerten... ;-)

Nach dem Durchzug der Gewitterlinie - die sich mit jedem Kilometer weiter ostwärts nach Sonnenuntergang mehr und mehr abschwächte - gab es neben Starkregen und etwas Wind auch noch ein paar schöne Blitze in der Dunkelheit zu beobachten:

Das Video zeigt eine Passagiermaschine im Anflug auf den Flughafen Münster-Osnabrück. Die Passagiere auf der rechten Flugzeug-Seite hatten bestimmt einen spektakulären Anblick auf die Shelfcloud.