Am 25. Juni 2006 wurden die Einwohner von Neuenkirchen bei Bramsche von einem heftigen Hagelunwetter überrascht. Hagelsteine von teilweise mehr als 5 cm Durchmesser haben Autos zerbeult, Scheiben zertrümmert und Pflanzen und Bäume beschädigt. Mit dieser Dokumentation möchte ich dieses Unwetterereignis aufbereiten. Es gab an diesen Tag im Osnabrücker Kreis noch einige andere Unwetterschäden, so hat sich u.a. bei Rieste ein Downburst entladen. Diese Ereignisse werden in dieser Dokumentation nicht behandelt und später separat aufbereitet.

Betrachten wir die Entwicklung des Unwetters erstmal auf dem Niederschlagsadar. Die Radarbilder wurden freundlicherweise von der Unwetterzentrale von Meteomedia zur Verfügung gestellt. Die Radarbilder zeigen die Entwicklung des Unwetters im Abstand von je 15 Minuten.

Radarbild: Um 16.30 Uhr began die Entwicklung der Gewitterzellen im südlichen Kreis Steinfurt. Bewegen Sie die Maus auf die obige Grafik für eine grafische Erklärung (gelber Punkt Webcam, oranger Punkt Neuenkirchen, gelbe gestrichelte Linie das Gebiet der Zellentwicklung).

Radarbild: Um 17.00 Uhr zeigte das Radarbild bereits stellenweise höchste Reflektivitätswerte an (rot). Die Wetterstation von Mettingen-Schlickelde verzeichnete um 17:03 Uhr eine Niederschlagintensitätsspitze von 2,7 Litern/Minute. Insgesamt wurde in Mettingen zwischen 16:48 Uhr und 17:14 Uhr eine Niederschlagsmenge von 25,2 Liter/m² registriert. Der Niederschlag fiel noch überwiegend als Starkregen oder kleiner Hagel.

Radarbild: Gegen 17.15 Uhr erreichte das Gewitter den Grenzbereich von NRW und Niedersachsen. Noch immer war Starkregen das Thema, Hagel selbst war nur stellenweise im kleinen Durchmesser vertreten.

Radarbild: Zu 17.30 Uhr war die Stärke der Gewitterzelle explosionsartig gestiegen. Die Ortschaft Neuenkirchen bei Bramsche wurde in diesem Moment vom Kern des Gewitters überquert. Starkregen sowie Hagelschlosse bis über 5 cm fielen vom Himmel herab.

Die Entwicklung des Gewitters wurde auch von meiner Webcam dokumentiert. Die Bilder zeigen die turbulente Entwicklung der Gewitterzelle zwischen 17:10 und 17:20 Uhr. Man erkennt im Hintergrund den Abwindbereich des Gewitters (Niederschlagsfallstreifen). Aus dieser Perspektive davor liegend erkennt man den Aufwindbereich mit der Ausbildung einer sogenannten Wallcloud. Feuchte Luftmassen (das "Benzin" für ein Gewitter) werden vom Gewitter aufgezogen. Klicken Sie hier für eine Animation der unten stehenden Einzelbilder.

Ich selbst hatte diese Entwicklung von einer anderen Position aus verfolgen können, da ich längst mit dem Auto auf Gewitterjagd war, um die Zelle abzufangen. Was ich dabei alles gesehen und erlebt habe, können Sie auf der nächsten Seite nachlesen.